Madeira wollte ich schon länger einmal erkunden. In meinen Augen ist die Insel kein Fluggebiet für Anfänger und Wenigflieger. Nach zehn Jahren mit etwa 25 Flügen im Mittel pro Saison, und einem gesunden Respekt vorm Gleitschirmfliegen, plante ich sogar ein, im schlechtesten Fall überhaupt nicht dort zu fliegen. Denn auf Madeira befindet sich ein ausgedehntes Netz von Levadas, die als Alternative viele Wanderungen in spektakulärer Natur versprachen. Neben der aktuellen Homepage von Hartmut Peters, ist im Netz noch seine nicht mehr aktuelle HP zu finden. Meine erste Mail-Anfrage wurde schnell, meine zweite Terminanfrage nach zwei Wochen "Flugbetreuung" dann nicht mehr beantwortet. Denn Hartmut stellt seinen Startplatz zur Verfügung (5 €/pPT), Unterkunft bei sich und seinen zwei Hunden (149 €/pPW, Hausstartplatz incl.) und Transport in andere Fluggebiete (25 €/pPT) - ob aber das eigene fliegerische Können dann mit den vorherrschenden Flugbedingungen zusammenpaßt, muß dort jeder im eigenen Interesse kritisch selbst entscheiden. Mit Hartmut verstand ich mich sehr gut und lernte ihn als exzellenten Flieger und Kenner der Fluggebiete Madeiras kennen. Ein portugiesischer Festland-Flieger meinte das schwierigste seien die meist kleinen Landeplätze. Ein frisch gebackener Flieger, der seine Ausbildung auf Madeira machte, meinte die Landeplätze seien nicht das Problem, sondern die Startplätze. Einer der besten einheimischen Inselflieger flog nur mit Schwimmweste. Es wird meist im Lee unter abschirmenden Passatwolken geflogen. Von Hartmuts Startplatz aus kann man sehen, wie sich die 8 km entfernten Windräder auf der Hochebene flott gegen den Uhrzeigersinn im Nordost-Passat drehen. In "Arco da Calheta" wird dann in einer schützenden "Thermikglocke" geflogen. Wer zu hoch aufdreht, oder so lange fliegt bis die Thermik ihre Dienste einstellt, kann mit den oft kräftigen Passatwinden Bekanntschaft machen. Bin dann in den zwei Wochen deutlich mehr gewandert als geflogen Die Zerstörungen der Unwetter vom 20. Februar des Jahres waren vielerorts noch immer zu sehen. Starkregen an einem von zwei Schlechtwettertagen während meines Aufenthaltes führte dazu, daß die Fußgängerbrücke über den Ribeira da Madalena, die zur Strandpromenade und zum Landeplatz von Madalena do Mar führte, zerstört wurde und die Bagger anrücken mußten. Am Flughafen erwartete mich, der für den gesamten Urlaub gebuchte Mietwagen von Sixt. Von meinem Hotel "Calheta Beach" (gut zum Baden) war es nicht weit zu Hartmut, und über seinem Gelände fliegende Gleitschirme, waren gut zu sehen. Auf Madeira sollte eigentlich jeder - ob Flieger oder Nichtflieger - auf seine Kosten kommen. |